Erfahre hier, warum wir bei bricklebrit so früh beginnen.

Denn zu früh gibt es nicht!

Finanzielle Bildung von Kindern und der Umgang mit Geld.

 

Kirstin, warum geht bricklebrit in den Kindergarten?

 

Von Anfang an habe ich den Fokus mit bricklebrit auf die frühkindliche Bildung gelegt. Warum? 

 

Über viele Jahrzehnte hinweg herrschte die gängige Meinung, dass es erst im Grundschulalter sinnvoll sei, Kinder mit Geldfragen zu konfrontieren. Als ich 2012 mit bricklebrit begann, hörte ich diese Ansicht sehr häufig. Sie basiert auf der Vorstellung, dass ein verantwortungsbewusster Umgang mit Geld das Verständnis für größere Zahlenräume erfordere.

 

Aus diesem Grund wurde auch die Einführung von Taschengeld oft erst zu Beginn der Grundschulzeit in Betracht gezogen.

 

Was im Falle von Taschengeld durchaus Sinn machen kann, ist bei der Frage, ob wir das Thema Geld mit Kindern schon im Kindergartenalter behandeln dürfen, weniger entscheidend.

 

Ich kann mir vorstellen, dass es eben die Verknüpfung von "Geld und Verantwortung" war, die dazu geführt hat, dass ganze Elterngenerationen sich zurückgelehnt haben mit dem guten Gefühl, vorher müssen sie ja auch noch nichts machen ...  

 

Verantwortung

 

Heute wissen wir, dass im Kindergartenalter ganz andere Ziele im Vordergrund stehen als die Entwicklung eines umfassenden Verantwortungsbewusstseins. Ein einfaches Verantwortungsbewusstsein hingegen darf es gern schon sein ;-) 

 

Um welche anderen Ziele geht es bei uns? Mit bricklebrit geht es noch nicht gezielt um das Erlernen konkreter Fähigkeiten, die Kinder später für ihre weitere Entwicklung benötigen. Vielmehr wollen wir mit Kindern zunächst spielerisch und kreativ die Welt des Geldes entdecken. In erster Linie merken sie, dass Geld kein Tabu-Thema ist, über das man nicht sprechen darf. 

 

Ich habe einige Jahre gebraucht, um zu verstehen, wie wichtig es ist, diese unterschiedlichen Ziele und Entwicklungsschritte zu berücksichtigen, um mit Skepsis und Kritik des Ansatzes von bricklebrit besser umgehen zu können.

 

Einen konkreten Zeitpunkt für die Einführung von Geldthemen bei Kindern können wir nicht benennen. Gut wäre aber, wenn es sich bald herumsprechen würde, mit Kindern möglichst früh zu beginnen!

 

Finanzielle Bildung als frühkindliche Bildung? 

 

Definitiv! Hier sind drei wichtige Gründe: 

 

bricklebrit hat im Laufe der Jahre festgestellt, dass jüngere Kinder besonders neugierig sind, wenn es um Geld und den Umgang der Erwachsenen damit geht.

 

Sie lernen extrem schnell und erkennen Zusammenhänge, die uns Erwachsenen nicht immer bewusst sind.

 

Zusätzlich bietet es auch für Eltern einen großen Vorteil, frühzeitig mit Geldgesprächen in der Familie zu beginnen. Eltern können ohne Druck ausprobieren, üben und wichtige Erfahrungen mit altersgerechten und spielerischen Zugängen sammeln. Denn für die wenigsten Eltern ist Geld ein Thema, das ihnen leicht von der Hand (und über die Lippen) geht.

 

Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, in denen familiäres Leben und kindliches Aufwachsen heute stattfinden, haben sich ebenfalls deutlich verändert.

 

Werbung und Handel warten nicht darauf, dass Kinder das siebte Lebensjahr erreichen, um mit enormen Budgets für frühen Konsum zu werben. Die Einflüsse des Konsums sind bereits in den frühesten Lebensjahren allgegenwärtig!

 

Kinder werden schon ab zwei Jahren mit einer Vielzahl von Werbebotschaften konfrontiert, die darauf abzielen, ihre Aufmerksamkeit zu erregen und ihr Konsumverhalten (und das ihrer Eltern!) zu beeinflussen.

 

Angesichts dieser Realität ist es umso wichtiger, dass Eltern und Erziehungsberechtigte bewusst darauf achten, Geld- und Verbraucherthemen nicht zu vernachlässigen. Wenn wir altersgerecht und schrittweise mit Kindern darüber sprechen, erhöhen wir ihre Chancen, später ein besseres Verständnis und gutes Verhältnis zu Geld und Konsum zu entwickeln.

 

Nach 12 Jahren Erfahrung mit bricklebrit weiß ich, dass alle drei Faktoren äußerst wichtig sind.

 


 

Sätze, die ich seit 2012 häufig gehört habe:

  • Lasst Kinder bitte Kinder sein!
  • Kinder haben noch ein ganzes Leben lang Zeit, sich mit den Finanzen zu beschäftigen.
  • Geld sollte kein Thema für Kinder sein, solange sie noch jung sind.
  • Es ist wichtig, dass Kinder eine unbeschwerte Kindheit genießen, ohne sich Gedanken über Geld machen zu müssen. 
  • Kinder sollten sich darauf konzentrieren, glücklich zu sein, nicht darauf, reich zu werden.
  • Wenn wir Kinder zu früh mit Geldangelegenheiten konfrontieren, riskieren wir, dass sie einen zu starken Fokus auf Konsum entwickeln. (Kurzfassung: Dann werden sie ja noch konsumsüchtiger!)

Studie der Universität Cambridge

 

Seit 2013 liegt eine Studie der University of Cambridge vor, die sich mit dem Gewohnheitsverhalten von Kindern befasst.

 

Die Studie konnte zeigen, dass bis zum Alter von sieben Jahren viele grundlegende Konzepte in Bezug auf finanzielles Verhalten bei Kindern bereits entwickelt werden.

 

Hierzu zählen ein erstes Verständnis für den Wert von Geld, elementare Rechenfähigkeiten sowie die wichtige Unterscheidung zwischen Bedürfnissen und Wünschen.

 

Bedeutung der finanziellen Bildung im Kindergarten

 

Auch wenn ich von "spielerisch" und "kreativ" spreche, so gibt es dennoch konkrete Ideen und Ziele, die wir mit finanzieller Bildung als frühkindlicher Bildung erreichen wollen. Welche das sind? 

 

Hier ist meine Liste: 

  • Wir möchten dazu beitragen, grundlegende Entscheidungskompetenzen zu entwickeln, indem Kinder lernen, zwischen Bedürfnissen und Wünschen zu unterscheiden und gemeinsam mit ihren Eltern bewusste Entscheidungen zu treffen.
  • Im Elternhaus und im Kindergarten ist es möglich, erste positive Werthaltungen und Einstellungen gegenüber Geld und Konsum zu fördern.
  • Wir können mit Kindern schon früh damit beginnen zu üben, wie sie ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche besser kontrollieren können. Schon das Krümelmonster aus der Sesamstraße wusste, wie schwer Selbstregulation sein kann.
  • Im Kindergarten geht es immer auch um das frühe Erlernen von sozialen Kompetenzen. Kinder spielen in Gruppen, basteln gemeinsam ohne Streit an Tischen, müssen dabei nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf andere achten. Sie hören zum ersten Mal von der Wichtigkeit von Empathie und Kooperation. Genau diese Fähigkeiten werden auch im späteren Umgang mit Geld benötigt!
  • Wenn es um Geld geht, ist Prävention ein wichtiger Gedanke. Auch wenn nicht jeder junge Mensch sich zwangsläufig verschulden wird, müssen wir als Gesellschaft alles tun, um ein besseres Verständnis und einen positiven Umgang mit Geld zu fördern, um zukünftige Verschuldungen zu verhindern.

 

bricklebrit mit ganzheitlichem Blick auf die kindliche Entwicklung 

 

Finanzielle Bildung im Kindergarten mit bricklebrit berücksichtigt viele Aspekte. Häufig konzentrieren wir uns auf die soziale und emotionale Entwicklung der Kinder, ebenso wie auf ihre kognitiven Fähigkeiten.

 

Wir wissen, wie herausfordernd es auch für Erwachsene sein kann, Entscheidungen über Geld und Konsum zu treffen, Prioritäten zu setzen, zu planen oder konkrete Probleme zu lösen. Je früher wir hier ansetzen, desto besser! 

 

In diesem Zusammenhang beachten wir stets alle drei Dimensionen: Wir nehmen Gefühle, Gedanken und Handlungen in Bezug auf Geld genau unter die Lupe!

 

Wir fördern dabei auch die Fähigkeit von Kindern, sich selbst und andere zu beobachten, und ermutigen sie, altersgerecht darüber nachzudenken und zu kommunizieren. 

 

Denn unsere Gedanken und Gefühle selbst zu erkennen, zu verstehen und sie dann auch zu benennen, kann oft ebenfalls eine große Herausforderung sein. Für Kinder und Erwachsene.