ADHS zieht sich quer durch alle Lebensphasen und gesellschaftlichen Bereiche. Es gehört längst zur Realität unserer Schulen, Arbeitsplätze, Familien und Beratungssysteme – sichtbar oder verborgen. Umso erstaunlicher, wie wenig Wissen darüber vorhanden ist.
Selbst wenn eine Diagnose gestellt wird, bedeutet das für diese Menschen nicht automatisch Zugang zu hilfreichen Informationen, Angeboten oder angemessener Unterstützung. Was fehlt, ist eine fundierte Auseinandersetzung mit den kognitiven Besonderheiten – jenseits von Symptombeschreibungen oder schlichten Appellen zur Akzeptanz von Vielfalt.
Dabei geht es um weit mehr als „Verstehen“. Es geht um konkrete Risiken – nicht für alle gleich, aber nachweislich gehäuft. Lernabbrüche. Chronische Überforderung. Suchtproblematiken. Finanzielle Krisen. Gesundheitliche Einschränkungen. Sogar die Lebenserwartung ist nach aktuellen Studien im Schnitt deutlich verkürzt.
Das ließe sich ändern – durch Aufklärung, frühzeitige Sensibilisierung und spezifische Unterstützung. Doch diese gibt es viel zu selten. Und wenn, dann oft nur dort, wo einzelne Fachkräfte sich engagieren – trotz System, nicht wegen.
Wer mit Menschen arbeitet, begegnet ADHS – ob bewusst oder nicht. Umso wichtiger ist es, sich zu fragen:
Wie sichtbar ist mein Wissen? Wie gezielt kann ich unterstützen? Und welche Rolle spiele ich dabei, dass Menschen mit ADHS endlich andere Chancen bekommen?
Genau dafür setze ich mich ein – mit Vorträgen, Workshops, Impulsen und dem Ziel, nachhaltige Veränderungen in der Praxis anzustoßen.
Willkommen im ADHS-Kompetenznetzwerk.
ADHS taucht überall dort auf, wo mit Menschen gearbeitet wird – im Klassenzimmer, in der Beratung, in sozialen Projekten oder in Betrieben. Mal wird es benannt, mal bleibt es im Hintergrund. Doch oft stehen dahinter Wege, die viel Kraft gekostet haben – und Potenziale, die zu selten gesehen werden.
ADHS wird noch zu oft auf Unruhe oder fehlende Konzentration reduziert. Doch die Ursachen liegen tiefer: in der neurologischen Funktionsweise, die Selbstregulation, Motivation und Planung erschwert. Genau hier beginnt wirksame Unterstützung – und genau hier braucht es Aufklärung, Haltung und Angebote.
bricklebrit steht für Wissen, Transfer, Perspektivwechsel – und für das Ziel, gemeinsam neue Wege in der Arbeit mit ADHS zu gestalten. Dafür braucht es Multiplikator:innen, die mitdenken, hinterfragen, Neues wollen – und das Wissen in ihre Arbeitsfelder tragen. Mit Vorträgen, Workshops, Austauschformaten und einer Haltung, die Veränderung will.
Diese Seite richtet sich an Menschen und Organisationen, die die Verantwortung tragen, das Thema ADHS weiterzutragen und Veränderungen zu ermöglichen. Hier finden Sie Informationen, die für Ihre Arbeit wichtig sind – sei es in der sozialen, schulischen oder therapeutischen Arbeit oder als potenzielle Kooperationspartner:in.
… die den Dialog über ADHS in ihrer Praxis, ihrer Arbeit mit Klient:innen oder in Institutionen vorantreiben möchten.
… die das Thema ADHS aus einer praktischen Perspektive angehen wollen, sei es durch integrative Maßnahmen im Unternehmen, bei der Personalentwicklung oder in der Förderung einer offenen, inklusiven Unternehmenskultur.
… die nach konkreten Werkzeugen suchen, um Kinder und Jugendliche mit ADHS besser zu unterstützen.
… die in ihrer Arbeit feststellen, dass das Thema ADHS häufig zu wenig Beachtung findet und ihre Klient:innen von spezifischer Unterstützung profitieren könnten.
… die an Lösungen und nachhaltigen Konzepten arbeiten, um das Thema ADHS in ihrer Institution zu verankern.
… die sich für ADHS-Sensibilisierung einsetzen und neue, praxisorientierte Ansätze in Workshops oder Projekten integrieren möchten.
… die aus eigener Erfahrung Wissen und Ressourcen suchen, um die Unterstützung für Menschen mit ADHS zu erweitern und zu verbessern.
Unsere Arbeit stützt sich auf aktuelle internationale Forschung, insbesondere auf das Selbstregulationsmodell nach Prof. Dr. Russell Barkley – eines der fundiertesten Modelle zum Verständnis von ADHS. Wir übersetzen diese theoretischen Grundlagen in alltagstaugliche Impulse für Fachkräfte, die Wirkung zeigen – im Beratungsgespräch, im Klassenzimmer, im Team oder in der Fallarbeit.
Wir glauben nicht an einfache Erklärungen oder wohlklingende Etiketten. ADHS ist nicht einfach „anders“ – es ist komplex. Es geht um bedingungsvolle kognitive Prozesse, die anstrengender erlebt und deshalb oft vermieden werden. Um Denk- und Handlungsmuster, die kompensieren – aber nicht immer hilfreich sind. Und um unbewusste Strategien, die sich über Jahre verfestigen können.
Statt zu schubladisieren oder zu romantisieren, setzen wir auf echtes Interesse, fundierte Aufklärung und das Recht jedes Menschen, zu verstehen, wie das eigene Denken funktioniert. Dieses Wissen macht nicht nur den Umgang mit ADHS verständlicher – es ist auch die Grundlage für Selbstwirksamkeit, Entwicklung und tragfähige Unterstützung.
Ich bin Referentin mit ADHS-Diagnose – und ich arbeite ohne offizielles ADHS-Zertifikat. Warum? Weil ich bislang keine Fortbildung gefunden habe, die dem gerecht wird, was Menschen wie ich brauchen: praxisnah, tiefgehend, kognitiv fundiert. Viele Angebote bleiben an der Oberfläche – bei Symptomen und allgemeinen Tipps.
Ich musste lernen, anders mit meinem ADHS umzugehen: unter Druck, inmitten von Alltag, Studium, Verantwortung – und ohne die Option, erst einmal in Ruhe „anzukommen“. Dabei habe ich verstanden: Wer ADHS wirklich wirksam begleiten will, muss tiefer tauchen. Muss wissen, was im Kopf passiert – kognitiv, emotional, impulsiv.
Meine Expertise beruht auf internationalen Erkenntnissen, eigener Forschung und einer Menge gelebter Realität. Und weil mein Weg wirksam war, stelle ich mir mein eigenes Zertifikat aus – als jemand, der den Praxistest schon bestanden hat.
Diese Seite ist mein Beitrag: Damit andere nicht allein denselben Weg suchen müssen. Sondern schneller finden, was hilft – und wirklich weiterbringt.
Es braucht Menschen, die hinschauen. Die erkennen, dass es mehr braucht als Diagnosen oder gute Absichten. Menschen, die aus eigener Erfahrung oder aus professioneller Verantwortung heraus spüren: Da fehlt etwas – und das darf so nicht bleiben.
Denn zu viele erreichen ihre Ziele nicht – nicht, weil sie nicht wollen, sondern weil zwischen Intention und Handlung eine Lücke klafft. Das sogenannte Intention-Action-Gap ist bei ADHS kein persönliches Versagen, sondern Ausdruck einer tiefgreifenden kognitiven Herausforderung.
Unsere Aufgabe? Mit Menschen zu arbeiten, für die diese Lücke zur ständigen Stolperfalle wird – und mit denen, die sie begleiten. Aber auch: das Wissen zu teilen. Denn erst wenn Menschen verstehen, wie sie ticken, können sie beginnen, anders zu handeln. Präventiv oder mitten im Chaos – was zählt, ist die Chance auf Veränderung.
Deshalb ist das ADHS-Kompetenznetzwerk mehr als eine Anlaufstelle. Es ist ein Ort, an dem Kompetenz nicht nur vermittelt, sondern auch gemeinsam erarbeitet wird. Weil jeder ein Recht darauf hat, sich selbst zu verstehen – und die Werkzeuge zu kennen, die im eigenen Alltag wirken.
Kompetenz ist nicht immer groß, glänzend und perfekt. Manchmal ist sie leise, improvisiert, oder noch im Werden. Aber sie wächst – wenn wir einander zuhören, voneinander lernen und gemeinsam weitergehen. Wir nennen das: Kompetenz in Bewegung.
Ob Fachtag, interne Fortbildung oder öffentliche Veranstaltung – unsere Vorträge sind mehr als nur Input. Sie vermitteln, was Selbstregulation in der Tiefe bedeutet, wie chronische Umsetzungsdefizite entstehen – und was sie vom „ganz normalen Aufschieben“ unterscheidet.
Mit anschaulichen Beispielen aus Alltag und Praxis ermöglichen wir nicht nur Fachkräften mit eigener ADHS-Erfahrung neue Erkenntnisse über sich selbst – sondern schaffen auch bei allen anderen ein tieferes Verständnis für kognitive Besonderheiten, die mit ADHS einhergehen.
So entstehen echte Aha-Momente: für neue Perspektiven, für mehr Empathie – und für eine Zusammenarbeit mit der Zielgruppe, die auf Verstehen statt Zuschreiben basiert.
In unseren Workshops geht es nicht nur um Input – sondern darum, gemeinsam einzutauchen: in reale Herausforderungen, konkrete Alltagssituationen und das, was Teilnehmende tatsächlich beschäftigt.
Meine eigene Praxis liefert Impulse, aber der entscheidende Lernraum entsteht durch die Vielfalt an Perspektiven, die alle mitbringen.
Mit viel Flexibilität, echtem Interesse und methodischer Klarheit schaffen wir Raum für Erkenntnisse, die nicht nur spannend, sondern wirklich hilfreich sind – weil sie aus dem gelebten Alltag kommen.
So wird Lernen persönlich, erfahrbar und wirksam – und genau das macht den Unterschied.
Bei uns sind Projekte keine Trockenübungen – wir gehen gemeinsam in die Praxis.
Ob bestehende Konzepte, die an neue Kontexte angepasst werden, oder eigene Ideen, die mit einem zusätzlichen Blick von außen geschärft werden sollen: Entscheidend ist das gemeinsame Anliegen.
Mit viel Fachwissen, Praxiserfahrung und dem Mut zu kreativen Ansätzen entwickeln wir neue, wirksame Formate. Immer mit dem Ziel, konkrete Möglichkeiten für die Menschen zu schaffen, um die es geht – und von deren Entwicklung letztlich wir alle profitieren.
Weil es nicht nur um Defizite geht, sondern um die Chancen, die verloren gehen, wenn Menschen mit ADHS nicht die Unterstützung bekommen, die sie brauchen.
Es ist teuer – für alle –, wenn Menschen in Strukturen leben, die es ihnen schwer machen, ihre Stärken zu entfalten. Wenn Potenzial ungenutzt bleibt, ist das ein Verlust – persönlich, gesellschaftlich und wirtschaftlich. Deshalb ist diese Arbeit kein „Nice to have“, sondern ein echter Mehrwert für uns alle.
ADHS ist nicht „zu heilen“, aber es gibt wirksame Wege, damit umzugehen. Diese Wege eröffnen Möglichkeiten, die nicht nur den Einzelnen stärken, sondern langfristig auch das System als Ganzes stabilisieren – und es zu einem inklusiveren und leistungsfähigeren Ort machen.
Und genau da setzen wir an. Wir sorgen dafür, dass Menschen mit ADHS nicht nur „anders“ wahrgenommen werden, sondern verstanden – und dass sie Werkzeuge erhalten, um im Alltag erfolgreich zu sein. Nicht nur für sich selbst, sondern auch zum Vorteil für die Gesellschaft.
„Besonders hilfreich war die praxisnahe Unterstützung bei der Arbeit mit Eltern. Wir konnten uns über spezifische Probleme in der Familienarbeit austauschen und konkrete, umsetzbare Lösungsansätze erarbeiten. Es war nicht nur Theorie, sondern wirklich ein 'Hinzufügen' von Handlungswissen, das ich direkt einsetzen kann.“
– Familienberaterin
"Vielen Dank für den Workshop! Die Perspektive, dass es individuelle Hürden gibt, um vom Denken ins Handeln zu kommen, ist sehr wertvoll. Ich werde dies in die Fachgruppe Schuldnerberatung bei unserem Wohlfahrtsverband einbringen."
– Schuldnerberater
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